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Krankheiten

Bindehautentzündung bei Hunden: Ursachen, Behandlung & Kosten

Von
Christina Weidemann
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Aktualisiert am
28
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06
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2024
|
Lesezeit:
4
Minuten

Bindehautentzündungen gehören zu den häufigsten Erkrankungen bei Hunden. Wenn Dein Hund öfter die Augen zusammenkneift, viel tränt oder plötzlich lichtempfindlich reagiert, kann eine Reizung des Auges dahinterstecken.

In diesem Beitrag lernst Du, wie Du eine Bindehautentzündung bei Deinem Hund erkennen und behandeln kannst. Außerdem gehen wir genauer auf bekannte Augentropfen und Augensalben ein und stellen Dir bewährte Hausmittel vor.

Tipp: Bindehautentzündungen lassen sich sehr gut therapieren. Eine passende Hundekrankenversicherung übernimmt für Dich die Behandlungskosten. Nutze hier unseren unabhängigen Vergleichsrechner → und finde den besten Tarif für Deinen Hund.

Inhaltsverzeichnis

Das Wichtigste auf einen Blick

Ursachen: Zu den häufigsten Auslösern einer Bindehautentzündung zählen Viren und Bakterien sowie Fremdkörper. In seltenen Fällen auch Pilze oder Parasiten.

Symptome: Typische Anzeichen sind gerötete Augen, eine Schwellung der Augenlider und eine Überproduktion von Tränenflüssigkeit.

Behandlung: Medikamentöse Behandlung je nach Auslöser. In Absprache mit dem Tierarzt können darüber hinaus auch Hausmittel verabreicht werden. Da das Auge ein hochsensibles Organ ist, sollten keine Eigenversuche unternommen werden.

Kosten: Die Preise für die Behandlung beim Tierarzt variieren. Sie liegen zwischen 50 € und 150 €, je nach Aufwand. Viele Hundekrankenversicherungen übernehmen die Kosten.

Was genau ist eigentlich eine Bindehautentzündung?

Eine Entzündung der Bindehaut ist genau genommen eine Entzündung der Schleimhaut. In der Fachsprache spricht man auch von Konjunktivitis.

Die Schleimhaut bedeckt den sichtbaren Teil des weißen Augapfels und die Innenseite der Augenlider. Tierärzte unterscheiden zwischen primärer (keine weiteren Erkrankungen) und sekundärer Bindehautentzündung (Begleiterscheinung eines anderen Krankheitsbildes).

Von einer chronischen Bindehautentzündung spricht man, wenn sie über mehrere Wochen anhält oder immer wieder auftritt. Genetisch bedingt kann die Entzündung sogar dauerhaft bestehen bleiben.

Wie gefährlich ist eine Bindehautentzündung für Hunde?

Genauso wie beim Menschen auch ist eine Bindehautentzündung für Hunde nicht lebensbedrohlich. Sie ist jedoch mit Schmerzen verbunden und schränkt unbehandelt die Lebensqualität des Hundes ein.

Außerdem kann sie zu Hornhautgeschwüren, Tumoren und chronischen Augenproblemen führen. Im schlimmsten Fall kann der Hund sogar erblinden.

Achtung: Bei Welpen ist doppelte Vorsicht geboten. Ihr Immunsystem ist noch nicht ganz ausgereift, weshalb sie anfälliger für Komplikationen sein können als erwachsene Hunde.

Wie erkenne ich eine Bindehautentzündung bei meinem Hund?

Eine Bindehautentzündung ist für einen Hund sehr unangenehm. Neben den offensichtlichen Symptomen kann es auch zu Verhaltensänderungen kommen.

Mögliche Anzeichen:

Hinweis: Die Symptome können unterschiedlich stark ausgeprägt sein und müssen nicht alle auftreten. Darüber hinaus kann der Hund einseitig oder auf beiden Augen betroffen sein.

Gefahr: Dein Hund reagiert schlapp bei einer Bindehautentzündung?

Wenn die Entzündung gemeinsam mit einer weiteren Erkrankung auftritt, ist Energielosigkeit nichts Ungewöhnliches. Wichtig ist, dass Du genau weißt, was Sache ist. Ansonsten solltest Du schnellstmöglich eine Diagnose vom Tierarzt erhalten!

Denn handelt sich um Viren, Bakterien, Pilze, Parasiten oder sogar eine Tumorerkrankung kämpft der Körper dagegen an. Das kostet viel Kraft.

Ursachen für eine Bindehautentzündung bei Hunden

Eine Bindehautentzündung beim Hund kann verschiedene Auslöser haben. Im Gegensatz zum Menschen hat der Hund drei Augenlider: das Oberlid, das Unterlid und die Nickhaut. Die Form und Beschaffenheit der Augenlider spielt bei der Entstehung einer Bindehautentzündung eine wichtige Rolle.

Schauen wir uns nachfolgend die möglichen Gründe für die Entstehung einer Bindehautentzündung einmal genauer an:

Tipp: Notiere Dir daher jede noch so kleine Kleinigkeit und Verhaltensauffälligkeit Deines Hundes kurz vor Ausbruch der Bindehautentzündung. Diese Informationen helfen Deinem Tierarzt, schneller zur korrekten Diagnose zu kommen.

Schon gewusst: Diese Hunderassen sind besonders anfällig für Bindehautentzündungen

Manche Rassen erkranken im Laufe ihres Lebens wahrscheinlicher an Bindehautentzündungen als andere. Diese Anfälligkeit hängt mit bestimmten anatomischen Merkmalen zusammen, die durch selektive Züchtung entstanden sind.

Hierzu gehören zu kleine Nasen, übermäßig große Augen, vergrößerte Lidspalten oder auch Wimpern die nach innen wachsen.

Betroffene Hunderassen: u.a. Mops, Englische Bulldogge, Frenchie, Zwergschnauzer, West Highland White Terrier, Pekinese, Bloodhound, Basset Hound, Shih Tzu, Boxer, Cockerspaniel, Cavalier King Charles Spaniel, Shar Pei

Behandlung: Was macht der Tierarzt bei einer Bindehautentzündung?

Viele Hundebesitzer vertreten hartnäckig die Meinung, dass man für eine „einfache Bindehautentzündung“ nicht zum Tierarzt muss. Das eingegangene Risiko dabei ist allerdings sehr hoch.

Nicht nur, dass man seinen Hund durch Selbstversuche unter Umständen unnötig lange leiden lässt. Man ignoriert auch die mögliche Gefahr einer nicht diagnostizierten Begleiterkrankung. Wir raten daher dringend, schon bei den ersten Anzeichen einen Tierarzt aufzusuchen.

Diagnose

Zunächst muss der Tierarzt feststellen, ob es sich um eine primäre oder sekundäre Bindehautentzündung handelt. Das heißt, ob noch andere Erkrankungen vorliegen, die die Bindehautentzündung ausgelöst haben könnten.

So können Tumore, Hornhautgeschwüre, Glaukom (grüner Star) oder Katarakt (grauer Star) die eigentliche Ursache für die Augenentzündung sein. Auch Krankheiten wie Staupe oder Zwingerhusten kommen infrage, da sie sich durch die gleichen Symptome bemerkbar machen.

Behandlung

Eine heiße Debatte unter Hundebesitzern ist die Frage, was besser ist: Augentropfen oder Augensalben? Das lässt sich jedoch gar nicht so einfach sagen. Wichtig ist, die zugrunde liegende Ursache zu erkennen und gezielt zu behandeln.

Augensalben

Salben bilden einen dünnen Schutzfilm, der das Auge länger bedeckt. Sie werden meist bei Verletzungen verschrieben, damit das Auge in Ruhe heilen kann.

Diese Salben enthalten entzündungshemmende Wirkstoffe. Sehr beliebt sind Chloramphenicol, Gentamicin oder Oxytetracyclin (Antibiotika). Zusätzlich spenden Inhaltsstoffe wie Hyaluronsäure und Dexpanthenol Feuchtigkeit und pflegen das gereizte Auge. Manchmal bieten sich auch Augensalben mit Vitamin A an.

Augentropfen

Augentropfen wirken etwas schneller, da sie sich leichter im Auge verteilen. Sie sind einfacher anzuwenden als Salben, müssen aber auch häufiger verabreicht werden. Sie sind das Mittel der Wahl, wenn das Auge stark ausgetrocknet ist.

Im leichten Stadium ist manchmal schon Euphrasia (Augentrost) völlig ausreichend. Dieses pflanzliche Präparat ist rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. Bei Viren, Bakterien, Pilzen oder Parasiten sind Tropfen mit den entsprechenden Wirkstoffen (Antibiotika, Virustatika, Antimykotika, Antiparasitika) erforderlich.

Kortison

Ist die Bindehautentzündung auf eine Allergie zurückzuführen, werden meist kortisonhaltige Salben oder Tropfen eingesetzt. Diese wirken entzündungshemmend und vorbeugend. Zusätzlich können Antihistaminika verordnet werden.

Operation

Leidet der Hund unter einer chronischen Entzündung, kann eine Operation in Betracht gezogen werden. So werden z.B. reizauslösende Strukturen entfernt, Fehlbildungen der Augenlider oder Wimpern korrigiert oder die Tränenproduktion angeregt.

Dauer einer Bindehautentzündung

Je früher mit einer gezielten Therapie begonnen wird, desto schneller erholt sich das Auge. Abhängig von der Ursache ist nach wenigen Tagen schon wieder alles in Ordnung. Bei schweren Infektionen kann sich die Entzündung aber auch über mehrere Wochen hinziehen.

Tipp: Wie verabreicht man seinem Hund Salben oder Tropfen richtig?

Am leichtesten für alle Beteiligten ist es, wenn Du Deinen Hund vor Dir zwischen den Knien platzierst. Er sollte mit dem Rücken zu Dir sitzen. Drücke nun den Kopf vom Kinn aus zu Dir nach oben, sodass Du Deinem Hund in die Augen schauen kannst.

Der Daumen der Hand, die den Hundekopf gut festhält, kann nun das untere Augenlid vorsichtig nach unten ziehen. Die andere Hand verabreicht dann die Salbe bzw. Tropfen. Du solltest Dir natürlich vorher gründlich die Hände gewaschen haben.

Hinweis: Die Spitze der Tube sollte auf keinen Fall mit dem Auge in Berührung kommen. Im Zweifelsfall muss der Hund von einer Zweitperson festgehalten werden.

Was kostet die Behandlung einer Bindehautentzündung?

Je nach Schweregrad der Entzündung können die Behandlungskosten unterschiedlich hoch ausfallen. Ist neben der Untersuchung und Spülung z.B. auch eine Knorpelentfernung notwendig, erhöhen sich die Kosten.

Die Preise beim Tierarzt richten sich nach der sogenannten Gebührenordnung für Tierärzte (GOT). Der Tierarzt kann jedoch einen höheren Gebührensatz verlangen, wenn die Behandlung aufwendiger ist.

1-facher Satz 2-facher Satz 3-facher Satz
Einfache Untersuchung 13,74 € 27,48 € 41,22 €
Untersuchung mit Beratung 23,62 € 47,24 € 70,86 €
Schirmer-Tränentest, je Auge 8,21 € 16,42 € 24,63 €
Anwenden einer Lupenbrille 32,00 € 64,00 € 96,00 €
Spülen des Lidbindehautsackes, je Auge 9,72 € 19,44 € 29,16 €
Entfernen Nickhautknorpel je Auge 60,00 € 120,00 € 180,00 €
Behandlungskatheter einlegen je Auge 67,50 € 135,00 € 202,50 €

Aufgepasst: Die Kosten für die Behandlung weiterer Erkrankungen und Medikamente müssen zusätzlich gezahlt werden.

Unsere Empfehlung: Mit einer Hundekrankenversicherung sparst Du Dir nicht nur die umfangreichen Behandlungskosten, sondern kannst Deinem Vierbeiner auch die bestmögliche Behandlung zukommen lassen. Denn dann gilt er als Privatpatient und hat freie Klinikwahl.

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Welche Hausmittel helfen bei einer Bindehautentzündung?

Obwohl Hausmittel bei der Behandlung einer Bindehautentzündung sehr beliebt sind, sollte man hier Vorsicht walten lassen.

Grundsätzlich spricht zunächst nichts dagegen, die Augen des Hundes mit einem sauberen, fusselfreien Tuch und abgekochtem, lauwarmem Wasser zu reinigen. Auch Kompressen mit Aloe-Vera-Gel können unter Umständen hilfreich sein, da sie das Auge etwas kühlen und so Linderung verschaffen.

Die Anwendung von Bepanthen Augensalbe sollte nur in Absprache mit einem Tierarzt erfolgen. Viele Medikamente für Menschen sind für Hunde giftig. Auch vermeintlich harmlose Medikamente können unter Umständen Nebenwirkungen auslösen.

Die Wirkung von homöopathischen Mitteln wie Traumeel ist bis heute nicht durch klinische Studien belegt. Wir raten daher davon ab, eine Bindehautentzündung bei Hunden allein homöopathisch zu behandeln. Unterstützend ist in Ordnung.

Achtung: Kamille und vor allem Kamillentee ist das bekannteste Hausmittel gegen Augeninfektionen beim Menschen. Das Hundeauge reagiert jedoch ganz anders. Die Beschwerden können sich durch Kamillentee sogar noch zusätzlich verschlimmern.

Ist eine Bindehautentzündung vom Hund auf den Menschen übertragbar?

In einigen Fällen schon. Umso wichtiger ist es, eine Bindehautentzündung nicht ohne tierärztliche Diagnose selbst zu behandeln.

Handelt es sich bei den Auslösern um Viren, Pilze, Bakterien oder Parasiten, ist eine Übertragung auf den Menschen oder andere Tiere nicht ausgeschlossen. Während der Erkrankung ist daher die strikte Einhaltung grundlegender Hygieneregeln entscheidend für eine schnelle Genesung.

Hinweis: Bei mehreren Hunden, Katzen oder Babys im Haushalt kann es notwendig sein, den erkrankten Hund vorübergehend zu isolieren. Auch bei Spaziergängen sollte der Kontakt mit Hunden vermieden werden.

Wie kann man eine Bindehautentzündung vorbeugen?

Da Bindehautentzündungen sehr häufig durch äußere Einflüsse ausgelöst werden, kann man dem (erneuten) Auftreten aktiv entgegenwirken.

Gegen das Eindringen von Fremdkörpern ins Auge kann man sich zwar nie ganz schützen. Dennoch hilft es, die Augenpartie regelmäßig zu untersuchen und auf allgemeine Augen-Hygiene zu achten.

Tipp: Statt die Augen des Hundes mit abgekochtem Wasser und einem fusselfreien Tuch abzuwischen, findet man im Zoofachhandel auch spezielle, sterilisierte Augenreinigungstücher.

Des Weiteren hilft es, das Hundebett nicht an einem Ort mit Durchzug oder in der Nähe einer Klimaanlage aufzustellen. Darüber hinaus trägt eine bedarfsgerechte und gesunde Ernährung zur Stärkung des Immunsystems bei.

Fazit

Auch wenn eine Bindehautentzündung nicht lebensbedrohlich ist, sollte sie nicht ohne tierärztliche Aufsicht behandelt werden. Denn die Entzündung kann viele Ursachen haben, die entsprechend gezielt bekämpft werden müssen.

Andernfalls besteht die Gefahr, dass sich das Krankheitsbild verschlimmert und der Hund länger als nötig leidet. Der Einsatz von natürlichen Hausmitteln kann in Betracht gezogen werden, wenn sich die Entzündung noch im Anfangsstadium befindet und der Tierarzt sein Einverständnis gegeben hat.

Empfehlung: Mit einer zuverlässigen Hundekrankenversicherung an der Seite bist Du für alle Fälle gerüstet. Manchmal kann es sogar Leben retten, einmal öfter zum Tierarzt gegangen zu sein. Sowohl Beratungsleistungen, als auch Behandlung und Vorsorge werden übernommen. Nutze hier unseren praktischen Vergleichsrechner →

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