Sommer, Sonne, Ungezieferzeit! Nicht nur die heimischen Zecken machen Hundebesitzern in Deutschland zu schaffen. Auch die Grasmilbe kann im Hochsommer Nerven kosten. Ihr Biss ist zwar nicht lebensgefährlich, aber dennoch sehr unangenehm für Deinen Hund.
In diesem Beitrag erfährst Du, woran Du Grasmilben-Symptome erkennst und welche Mittel in diesem Fall wirklich helfen. Außerdem zeigen wir Dir, wie Du den Juckreiz wirksam lindern und Deinen Hund am besten vor den Biestern schützen kannst.
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Grasmilben bewegen sich typischerweise in Gruppen. Außerdem sind sie relativ faul. Das heißt, sie suchen sich bevorzugt wenig beharrte, warme, dünne Hautstellen. Bei Hunden und Katzen konzentriert sich der Befall hauptsächlich auf Körperstellen, die Bodenkontakt hatten.
Beliebte Stellen sind:
Die Bisse der Grasmilben verursachen zahlreiche kleine, rote Quaddeln. In einigen Fällen kann der Befall bei Hunden so intensiv sein, dass es den Anschein von Räude erweckt.
Wenn die Grasmilben noch nicht abgefallen sind, kannst Du die ca. 0,3 mm großen Larven als winzige, orangerote Pünktchen erkennen.
Eine Übertragung von Krankheitserregern durch Grasmilben ist in Nordeuropa bisher nicht bekannt. Der Biss ist also nicht gefährlich, aber unangenehm und lästig.
Hinweis: In Einzelfällen kann es zu allergischen Reaktionen auf Grasmilben kommen. In diesem Fall sollte unbedingt ein Tierarzt aufgesucht werden.
Wir empfehlen für Diagnosen immer lieber zum Tierarzt zu gehen und eine professionelle Meinung einzuholen. Das bedeutet, selbst wenn Du rote Pünktchen siehst und berechtigterweise auf Grasmilben tippst. Es kann aber auch etwas anderes sein…
Der Tierarzt wird zunächst die Haut gründlich untersuchen. Im Zweifelsfall können Proben entnommen und unter dem Mikroskop betrachtet werden.
Darüber hinaus werden Kratzer behandelt, die sich Dein Hund durch den Juckreiz selbst zugefügt hat. Hier besteht immer die Gefahr von Entzündungen und Infektionen mit schwerwiegenden Folgen.
Gegen den Juckreiz können je nachdem Medikamente wie Antihistaminika oder Kortikosteroide verschrieben werden. In leichteren Fällen reichen auch juckreizstillende Salben und Lotionen aus.
Wenn Dein Hund eine allergische Reaktion auf die Milben zeigt, wird die Therapie entsprechend angepasst. Du siehst also, dass es abhängig vom Schweregrad verschiedene Möglichkeiten gibt, die unbedingt eine fachliche Beurteilung erfordern.
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Viele Hundebesitzer versuchen, so wenig „Chemie“ wie möglich an ihr Tier zu lassen. Grundsätzlich ist dagegen auch nichts einzuwenden. Bei einem Parasitenbefall sind Hausmittel allerdings mit Vorsicht zu genießen.
Gerade Kokosöl wird eine magische Wirkung gegen Ungeziefer nachgesagt. Es stimmt, dass Kokos eine antiparasitäre Wirkung hat. Wissenschaftlichen Studien zufolge reicht Kokosöl allein jedoch nicht aus, um Zecken, Milben und Co. vollständig zu bekämpfen.
Beliebt sind zudem mit Echinacea oder Ringelblume angereicherte Seifenlösungen gegen Ohrmilben sowie Apfelessig gegen eigentlich alles. Aber auch hier fehlen wissenschaftliche Belege für die Wirksamkeit.
Es besteht also immer ein ernstzunehmendes Risiko, dass der Heilungsprozess unnötig verzögert wird und der Hund länger leidet als nötig. Ganz abgesehen davon, dass das Experimentieren mit Hausmitteln durch einen Laien fragwürdig bis grob fahrlässig ist.
Empfehlung: Es gibt auf dem Markt natürliche, wirksame Präparate für verschiedenen Anwendungsfälle. Für Deine ganz individuelle Situation kann Dein Tierarzt am besten beraten.
In manchen Fällen können Hausmittel, wie z.B. Kräutertinkturen oder verdünnter Essig, eine tierärztliche Behandlung sinnvoll ergänzen. Des Weiteren können Hausmittel die Heilung der betroffenen Hautstellen fördern. Sehr beliebt für die Haut-Regeneration sind beispielsweise Distelöl oder frisches Eigelb.
Nein, Grasmilben sind nicht übertragbar - weder auf uns Menschen noch auf andere Tiere. Sie bleiben auf ihrem Wirt, bis sie abfallen.
Allerdings können sie natürlich zuerst Menschen, Katzen und Wildtiere befallen. Beim Menschen bevorzugen sie Stellen wie die Kniekehlen oder kriechen gerne unter die Unterwäsche.
Um seinen Hund vor einem Milben-Befall zu schützen, gibt es verschiedene Maßnahmen.
Ja, es ist verlockend und Dein Hund wird Dich vielleicht dafür am Anfang hassen. Doch hohes Gras ist aus vielen Gründen keine gute Idee. Denn im hohen Gras sitzen nicht nur Grasmilben, sondern auch Zecken und anderes Ungeziefer.
Lesetipp: Zecken schmerz- und stressfrei entfernen. Die besten Zeckenzangen im Test →
Wenn Du weißt, dass Ihr in einem Milben-Gebiet lebt, sollte Dein Hund täglich auf Larven abgesucht werden. Direkt nach dem Spaziergang lassen sie sich recht leicht entfernen, da sie sich noch nicht festgebissen haben.
Schon gewusst: Gefährdete Bereiche wie Pfoten, Bauch und Kopf können einfach mit einem feuchten Tuch abgewischt werden. Regelmäßiges Kämmen hilft ebenfalls.
Haben sie bereits zugebissen, hilft nur noch ein spezielles Spray oder Shampoo.
Es gibt auf dem Markt einige gute Produkte, welche Grasmilben erfolgreich abwehren, bevor sie zubeißen. Diese enthalten natürliches Pyrethrum aus Chrysanthemen oder im Labor hergestellte Pyrethroiden (z.B. Permethrin).
Der Wirkstoff vertreibt die Biester nicht nur, sondern tötet sie bei direktem Kontakt auch ab. Er lähmt nämlich deren Nervensystem.
Leider ist er in seiner natürlichen Form sehr empfindlich gegen UV-Licht und muss in diesem Fall täglich aufgetragen werden. Einen längeren und stärkeren Schutz bieten synthetische Pyrethroide, die als Spot-ons und Sprays für Hunde erhältlich sind.
Hinweis: Es existieren bislang nur Multi-Abwehrmittel gegen verschiedenes Ungeziefer. Nach Auskunft der ESCCAP-Parasitologen gibt es derzeit kein Mittel, das ausschließlich gegen Grasmilben zugelassen ist. Wenn das irgendwo steht, ist das nicht zwangsweise schlecht, aber einfach Marketing.
Achtung: Pyrethroid-haltige Spot-ons für Hunde dürfen auf gar keinen Fall bei Katzen angewendet werden. Hier besteht ein erhöhtes Risiko für eine tödliche Vergiftung.
Grasmilben sind lästig, aber nicht wirklich gefährlich. Schlimmer sind die zurückbleibenden Hautirritationen und der oft starke Juckreiz. Die Folge hiervon können Wunden, Narbenbildung und auch heftige Entzündungen sein.
Unter Hundehaltern kursieren diverse Hausmittel gegen Grasmilben, deren Wirksamkeit jedoch oft fragwürdig ist und die Heilung unnötig in die Länge ziehen. Besser ist eine abgestimmte Behandlung durch einen Tierarzt - gegebenenfalls in Kombination mit einem Hausmittel.
Wenn der eigene Hund erkrankt, sollte man schnell handeln und nicht sparen. Eine Hundekrankenversicherung hilft dabei, die finanzielle Belastung zu stemmen. Unser praktischer Versicherungsrechner zeigt Dir stets die aktuellen TOP-Tarife mit Best-Preis-Garantie →