Gesundheit
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Symptome & Warnsignale

Hilfe: Hund trinkt nicht mehr – Ursachen & Tipps

Von
Christina Weidemann
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Aktualisiert am
09
.
07
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2024
|
Lesezeit:
3
Minuten

Der Großteil unserer Körper besteht aus Wasser – das gilt für Mensch und Tier. Regelmäßiges Trinken ist daher auch für unsere Hunde lebensnotwendig. Doch was tun, wenn der Hund plötzlich nicht mehr oder nicht genug trinkt?

In diesem Beitrag erfährst Du, was die möglichen Ursachen sein können, wie Du in dem Fall reagierst und wann Du schnellstmöglich zum Tierarzt musst. Außerdem geben wir Dir bewährte Tipps, damit Dein Hund wieder trinkt.

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Inhaltsverzeichnis

Das Wichtigste auf einen Blick

Ursachen: Futterumstellung, Magen-Darm-Probleme, Stress, Schmerzen, Hormone, vorangegangene Operation, Krankheit, uvm.

Folgen: Wenn nach einer gewissen Zeit kein Wasser aufgenommen wird, droht der Körper zu dehydrieren.

Wann zum Tierarzt: Nach 24 Stunden ohne Wasseraufnahme oder zusammen mit Fieber, Abgeschlagenheit, starkem Durchfall, trockenen Schleimhäuten oder Hautfalten

Wichtig: Welpen haben ein gesteigertes Risiko zu dehydrieren und müssen sofort zum Tierarzt.

Wie viel Wasser braucht ein Hund pro Tag?

Ein Hund benötigt täglich zwischen 20 und 100 ml pro 1 kg Körpergewicht. Die genaue Menge hängt von verschiedenen Faktoren ab:

Faustregel: Pro 5 kg Körpergewicht erhöht sich die benötigte Trinkmenge um ca. 300 ml. Das bedeutet, dass ein 5 kg schwerer Hund ca. 300 ml Wasser benötigt, während ein 20 kg schwerer Hund zwischen 1,2 und 2 Liter Wasser trinken kann.

Erscheint Dir diese Spanne etwas groß? Vergiss nicht, dass Flüssigkeit auch über das Futter aufgenommen wird. Nassfutter besteht zu ca. 80 % aus Wasser, während Trockenfutter nur ca. 10 % Wasser enthält. Somit kann man keine pauschale Antwort zur täglichen Wassermenge geben.

Hinweis: Du bist Dir nicht sicher, wie viel Wasser Dein Hund braucht? Es gibt eindeutige Anzeichen für einen Wassermangel. Dein Tierarzt kann Dir helfen, diese zu erkennen.

Des Weiteren steigt der Wasserbedarf bei mehr Bewegung und höheren Temperaturen. Welpen brauchen im Verhältnis zu ihrer Körpergröße in der Regel nochmal mehr Wasser als erwachsene Hunde, da sie aktiver sind und schnell wachsen.

Ursachen: Warum trinkt mein Hund nicht (mehr)?

Warum ein Hund seinen Wassernapf verschmäht, lässt sich nicht immer auf den ersten Blick feststellen. Dahinter kann sowohl eine ernstzunehmende Erkrankung liegen als auch eine vorübergehende Verhaltensauffälligkeit.

Hier sind die häufigsten Gründe:

Hund trinkt nicht: Wann muss man zum Tierarzt?

Wenn Dir auffällt, dass Dein Hund heute noch nicht einmal an seinem Wassernapf war, solltest Du ihn zunächst beobachten. Nicht immer steckt etwas Gefährliches dahinter. Je nach Begleitsymptomen muss jedoch schnell gehandelt werden.

Hund trinkt nicht und schläft viel

Diese beiden Symptome deuten auf eine Vielzahl von Ursachen hin. Lass Deinen Hund nicht aus den Augen. Wenn keine weiteren Auffälligkeiten hinzukommen, solltet Ihr spätestens am Folgetag zum Tierarzt.

Hund trinkt nicht, frisst aber

Was genau frisst Dein Hund denn? Obst, Gemüse und Nassfutter beinhalten beispielsweise eine gewisse Feuchtigkeit. Doch auch wenn er weiterhin frisst, solltest Du wachsam bleiben. Notiere Dir, was er gefressen hat, was nicht und nehme die Liste im Zweifelsfall mit zu Deinem Tierarzt.

Hund trinkt nicht bei Magen-Darm-Problemen

Wenn Dein Hund nicht nur nicht trinkt, sondern auch Durchfall oder Erbrechen hat, ist schnelles Handeln gefordert. Diese Kombination führt schnell zu einer gefährlichen Austrocknung.

Achtung: Bei Welpen und älteren Hunden ist das Risiko nochmal höher.

Hund trinkt nicht und hechelt gleichzeitig stark

Wenn es gerade Sommer ist und Dein Hund darüber hinaus erhöhte Körpertemperatur, dunkelrotes Zahnfleisch, Unruhe und/ oder Erbrechen zeigt, kann ein Sonnenstich die Ursache sein. Hunde mit einem Sonnenstich trinken oft nicht, da sie durch die Überhitzung des Körpers neben der Spur sind. In schweren Fällen kommt es zu Krämpfen und einem Kollaps.

Hund trinkt nicht und hat veränderte Urinabgabe

Dies ist normalerweise kein gutes Zeichen. Veränderungen in der Häufigkeit, der Farbe oder der Menge des Urins, insbesondere in Kombination mit einer verminderten Trinkmenge, sind Vorboten einer Dehydrierung oder auch bestimmter Krankheitsbilder.

Hund trinkt nicht und hat Nierenprobleme

Sehr schlecht! Normalerweise trinken nierenkranke Hunde mehr, um die eingeschränkte Nierenfunktion auszugleichen. Wenn ein nierenkranker Hund plötzlich nicht mehr trinkt, ist das ein Alarmzeichen. Du solltest sofort einen Tierarzt aufsuchen! Dein Hund schwebt möglicherweise in Lebensgefahr.

Notfall: Daran erkennst Du eine Dehydrierung bei Deinem Hund

Ob Dein Hund genügend Flüssigkeit zu sich nimmt, kannst Du anhand dieser Dinge überprüfen:

Urinproduktion: Je weniger Wasser der Körper hat, desto konzentrierter ist der Urin. Er ist dann geruchsintensiver und wird dunkelgelb. Im Extremfall hört der Hund gänzlich auf zu urinieren.

Im Maul: Gesundes Zahnfleisch ist hellrot, weich und feucht. Wenn es langsam austrocknet, wird es klebrig bis trocken.

Hautelastizität: Haut wird durch Wasser elastisch gehalten. Überprüfe dafür die Nackenhaut Deines Hundes. Ziehe kurz daran, lasse nach wenigen Sekunden los und schau was passiert. Springt sie nicht augenblicklich in den Ursprungszustand zurück, ist es sehr wahrscheinlich, dass Dein Hund nicht genug trinkt.

Wie lange kann ein Hund ohne Wasser überleben?

Während ein Hund problemlos mehrere Tage ohne Futter überleben kann, kann er nur eine sehr begrenzte Zeit ohne Wasser auskommen. Die folgenden Grenzwerte sollten nicht überschritten werden:

Erwachsene Hunde sollten nicht länger als 48 Stunden ohne Wasser bleiben. Eine Dehydratation tritt in der Regel bereits nach 3 bis 5 Tagen ein. Bei Welpen ist die Zeitspanne noch kürzer. In diesem Fall sollte sofort ein Tierarzt aufgesucht werden.

Achtung: Bereits nach relativ kurzer Zeit ohne Flüssigkeitszufuhr kann es zu einer starken Austrocknung und möglichen Organschäden kommen.

Was macht der Tierarzt, wenn der Hund nicht trinken will?

Du machst Dir Sorgen um Deinen Hund? Dann gehe im Zweifelsfall lieber früher als später zum Tierarzt.

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Diagnose

Der Tierarzt wird Dich zunächst detailliert nach weiteren Symptomen, Verhaltensauffälligkeiten und der gesundheitlichen Vorgeschichte Deines Hundes fragen. Möglicherweise kommen noch Fragen zu Veränderungen im Alltag und zur bisherigen Ernährung hinzu.

Nebenbei erfolgt das Überprüfen von Temperatur, Puls und Atmung. Anhand des Zahnfleisches kann der Grad der Dehydrierung ermittelt werden. Ebenfalls werden Schmerzen, Schwellungen oder anderen Auffälligkeiten abgeklopft.

Labortests: Wenn es bis dahin noch offene Fragen gibt, werden Blut- und Urinproben genommen. So können Infektionen, Nierenerkrankungen, Diabetes und andere mögliche Ursachen abgeklärt werden. Diese Tests helfen, den allgemeinen Gesundheitszustand des Hundes zu verstehen.

Bildgebende Verfahren: In einigen Fällen können Röntgen- oder Ultraschalluntersuchungen erforderlich sein.

Behandlung

Wenn Dein Hund bei Ankunft bereits stark dehydriert ist und nicht freiwillig trinkt, kann der Tierarzt ihm subkutan (unter die Haut) oder intravenös (über eine Vene) Flüssigkeit verabreichen, um seinen Flüssigkeitshaushalt schnell wiederherzustellen.

Auf der Grundlage der Diagnoseergebnisse erstellt der Tierarzt dann einen Behandlungsplan, der z. B. Medikamente, eine Futteranpassung, spezielle Pflegeanweisungen oder weitere Nachuntersuchungen umfassen kann.

Was tun, wenn der Hund nicht trinken will?

Um Deinem Hund wirklich helfen zu können, musst Du die genaue Ursache für die Trinkunlust kennen. Folgende Hausmittel und Methoden können die Wasseraufnahme wieder anregen:

Weiterlesen: Die besten Trinkbrunnen für Hunde im Test →

Fazit

Wenn ein Hund plötzlich nicht mehr trinken möchte, kann dies unterschiedliche Ursachen haben. Viele davon sind harmlos, wie etwa vorübergehend ausgelöster psychischer Stress durch eine Baustelle beim Nachbarn.

Wenn es keine weiteren Warnsignale gibt, kannst Du Deinen Hund zunächst für einen Tag beobachten. Hat sich das Verhalten bis dahin nicht gebessert oder kommen weitere Symptome wie Fieber, Erbrechen und Durchfall hinzu, ist es Zeit, einen Tierarzt aufzusuchen.

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