Ernährung
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Ratgeber

Fütterungsempfehlung Welpen: Alle Infos + Tabellen

Von
Christina Weidemann
|
Aktualisiert am
16
.
01
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2024
|
Lesezeit:
4
Min.

Du hast vierbeinigen Nachwuchs? Oder ist es geplant? Um Hunden ein langes und gesundes Leben zu ermöglichen, ist die richtige Ernährung von Anfang an wichtig.

In diesem Artikel erfährst Du, wie viel Futter Dein Welpe braucht, wie oft man Welpen füttern sollte und zu welcher Uhrzeit. Außerdem findest Du zur Orientierung eine praktische Tabelle je nach Futterart für die gesamte Wachstumsphase Deines Welpen.

Inhaltsverzeichnis
Goldenretriever Welpe frisst Futter aus einer Schale

Woher weiß ich, wie viel Futter mein Welpe braucht?

Welpen wollen vor allem eines: groß und stark werden. Das geht aber nur, wenn sie in der Wachstumsphase mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt werden. Fütterungsfehler führen zu lebenslangen Gesundheitsproblemen.

Leider gibt es keine allgemeingültige Kalorienzahl, die ein Welpe im Alter von 4, 6 oder 10 Monaten braucht. Wenn Dir ein Futtermittel-Hersteller das erzählen will, sollten Deine Alarmglocken schrillen.

Die richtige Futtermenge für Welpen hängt nämlich von folgenden Punkten ab:

Hinweis: Wenn Du Dir unsicher bist, kannst Du immer Deinen Tierarzt, einen Hundeernährungsberater, den Züchter oder das Tierheim um Rat fragen.

Wie viel Gramm Futter braucht ein Welpe pro Tag?

Die Nährstoffmengen in Fertigfutter können je nach Hersteller variieren. Am besten orientiert man sich daher an der Fütterungstabelle auf der Verpackung.

Wichtig: Diese Angaben sind nur dann aussagekräftig, wenn das zu erwartende Endgewicht des Hundes berücksichtigt und in der Tabelle angegeben ist.

Trockenfutter-Tabelle für Welpen

Hier siehst Du eine Übersicht von „Das gesunde Tier“ (Hundefuttermarke von Tierarzt Thomas Backhaus) zur groben Orientierung:

Futtermenge für kleine Rassen

Erwartetes Endgewicht Bis 2 Monate Bis 3 Monate Bis 4 Monate Bis 6 Monate Bis 9 Monate Bis 12 Monate
2 kg 30 g 45 g 50 g 50 g 55 g 60 g
3 kg 40 g 50 g 60 g 65 g 75 g 80 g
5 kg 60 g 85 g 95 g 100 g 110 g 120 g
7,5 kg 80 g 100 g 130 g 160 g 150 g 160 g

Futtermenge für mittelgroße Rassen

Erwartetes Endgewicht Bis 2 Monate Bis 3 Monate Bis 4 Monate Bis 6 Monate Bis 9 Monate Bis 12 Monate
10 kg 80 g 130 g 170 g 200 g 175 g 190 g
15 kg 100 g 160 g 220 g 260 g 240 g 250 g
20 kg 115 g 200 g 260 g 280 g 255 g 270 g
25 kg 130 g 220 g 300 g 330 g 380 g 340 g

Futtermenge für große Rassen

Erwartetes Endgewicht Bis 2 Monate Bis 3 Monate Bis 4 Monate Bis 6 Monate Bis 9 Monate Bis 12 Monate
30 kg 140 g 250 g 350 g 370 g 390 g 380 g
40 kg 170 g 300 g 400 g 450 g 480 g 470 g
45 kg 180 g 300 g 400 g 460 g 520 g 500 g
50 kg 190 g 340 g 440 g 520 g 540 g 530 g
55 kg 200 g 355 g 480 g 560 g 570 g 560 g
60 kg 205 g 360 g 500 g 600 g 620 g 610 g
65 kg 210 g 395 g 540 g 630 g 640 g 630 g
70 kg 230 g 415 g 575 g 680 g 690 g 675 g

Nassfutter-Tabelle für Welpen

Bei Welpen-Nassfutter werden die Richtwerte irgendwo in diesem Bereich liegen:

Erwartetes Endgewicht Bis 3 Monate 4 bis 6 Monate 7 bis 8 Monate
bis 5 kg 200 - 400 g 400 g 400 g
5 - 15 kg 400 - 800 g 400 - 1.000 g
16 - 30 kg 800 - 1.200 g 800 - 1.600 g

Bitte nimm unsere Tabellen nicht als ungeschriebenes Gesetz. Die Spannweite ist groß. Wie bereits erwähnt, variiert die konkrete Zusammensetzung der Nährstoffe von Hersteller zu Hersteller. Außerdem müssen die Rasse, der Gesundheitszustand und das Aktivitätsprofil Deines Welpen berücksichtigt werden.

Besprich Dich bei Unklarheiten mit Deinem Tierarzt.

Zum Abschluss: Wer seinen Welpen BARFen möchte, kann das grundsätzlich tun. Wichtig ist nur, dass Du dabei mit einem Experten zusammenarbeitest. Wir empfehlen Dir, einen Tierarzt aufzusuchen, der sich auf Diätetik spezialisiert hat. Auch wenn Du vielleicht schon erwachsene Hunde gebarft hat, ist die Fehlerwahrscheinlichkeit bei der Fütterung von Welpen viel zu hoch.

Hundefuttermenge nach Hundegröße und Alter

Was passiert, wenn Welpen zu viel Futter bekommen?

Die Folgen von zu wenig Welpenfutter sind klar: Nährstoffmangel, Wachstumsstörungen und langfristige Gesundheitsprobleme. Die Konsequenz von zu viel Futter wird jedoch einige überraschen:

Ein überfütterter Welpe wird nicht dick, sondern groß!

Heißt das, dass ein Chihuahua plötzlich mit einem Border Collie mithalten kann? Nein, aber das natürliche Wachstum wird beschleunigt, was vor allem bei großen Rassen problematisch ist.

So wird schon früh der Grundstein für Arthrose gelegt. Außerdem kann man davon ausgehen, dass der Hund im Erwachsenenalter zu Übergewicht neigt, was seine Lebenserwartung und -qualität drastisch reduziert.

Das Schlimmste daran ist, dass Du das zunächst gar nicht bemerkst. Dein Welpe ist ja nicht fett. Ein Vergleich mit den Wurfgeschwistern oder eine strenge Orientierung an der Wachstumskurve kann hier Abhilfe schaffen.

Hinweis: Die Wachstumskurve kann von einem Tierarzt oder einem Hundeernährungsberater erstellt werden. Dazu musst Du nur das Gewicht (und die Rasse) der Elterntiere kennen.

Wenn Du die Elterntiere nicht kennst, können die Experten mit realistischen Vergleichswerten arbeiten. Wir empfehlen Dir darüber hinaus, Deinen Hund anfangs wöchentlich zu wiegen und (sowieso immer) alle vorgeschriebenen Tierarztbesuche wahrzunehmen.

Futterumstellung bei Welpen

Die Ankunft in einem neuen Zuhause bedeutet für Welpen zunächst Stress. Das schlägt vielen Hunden auf den Magen. Lass Dir daher unbedingt eine kleine Ration des bekannten Futters vom Tierheim oder Züchter mitgeben. Das neue Futter wird dann nach und nach darunter gemischt.

Zeitraum Verhältnis
Tag 1 und 2 3/4 altes und 1/4 neues Futter
Tag 3 und 4 1/2 altes und 1/2 neues Futter
Tag 5 und 6 1/4 altes und 3/4 neues Futter
ab dem 7. Tag nur noch neues Futter

Unsere Empfehlung: Probiere nicht zu viel aus. Wenn Du feststellst, dass Dein Welpe sein Futter nicht gut verträgt, kannst Du das Futter natürlich wechseln. Allerdings nicht mehr als ein- oder zweimal. Tritt keine Besserung ein, ist das ein Fall für den Tierarzt.  Der Verdauungstrakt von Welpen befindet sich noch in der Entwicklung und ist sehr empfindlich.

Wie oft sollte ein Welpe gefüttert werden?

Nach etwa 8 Wochen ist der Hundemagen in der Lage, feste Nahrung zu verarbeiten. Allerdings kommt er anfangs nur mit kleinen Futtermengen zurecht. Gleichzeitig braucht ein Welpe für sein Wachstum viel Energie - im Durchschnitt doppelt so viel wie ein gleich schwerer ausgewachsener Hund.

Faustregel: Welpen brauchen mehrmals am Tag spezielles Welpenfutter.

Hier eine grobe Übersicht:

Alter Mahlzeiten/Tag
Weniger als 6 Monate 4 Portionen
Ab 6 Monaten 3 Portionen
Ab 1 Jahr 1-2 Portionen (je nach Größe)

Tipp vom Tierarzt: Schaffe klare Fütterungszeiten! So beugst Du Bettelverhalten von vornherein vor und unterstützt die natürliche Verdauung Deines Vierbeiners.

Vier Golden Retriever Welpen fressen Hundefutter aus eigenen Näpfen

Hundefutter-Empfehlungen für Welpen

Hundefutter-Marken mit einem sehr guten Nährstoffverhältnis findest Du beispielsweise bei dem Tierarzt-Liebling Hill’s, sowie den Pemium-Anbietern Lakefields und Wolfsblut.

Letzterer hat sich zudem einer am Wolf orientierten Fütterung mit besonders hohem Fleischanteil verschrieben. Martin Rütter hat keine Futtermarke, die er für Welpen empfiehlt. Grundsätzlich ist er ein überzeugter BARF-Vertreter bei ausgewachsenen Hunden.

Wie erkenne ich ein gutes Welpenfutter?

Bei der Welpenernährung kann man viel falsch machen. Mit dem richtigen Futter und unter Berücksichtigung der individuellen Eigenschaften Deines Hundes bist Du jedoch in jedem Fall auf der sicheren Seite. Stellt sich nur noch die Frage, wie man ein passendes Welpenfutter erkennt und findet. Wir zeigen es Dir.

1. Lesen und Verstehen: Was bedeutet Welpenfutter?

Welpenfutter, oft auch als Puppyfutter oder Juniorfutter bezeichnet, ist speziell auf die wachsenden Bedürfnisse junger Hunde abgestimmt. Es ist wichtig, auf der Verpackung nach diesen Begriffen Ausschau zu halten. Wenn nichts darauf hinweist, dass es für heranwachsende Hunde entwickelt wurde - nicht kaufen!

Achtung: Adult-Futter hat nicht die richtige Nährstoffzusammensetzung für Welpen!

2. Alleinfutter vs. Ergänzungsfutter: Was ist der Unterschied?

Alleinfutter: Dieses Futter ist als Komplettpaket konzipiert und enthält alle lebenswichtigen Nährstoffe, die Dein Welpe braucht. Das bedeutet, dass Du keine weiteren Zusätze oder Mineralstoffe hinzufügen solltest, da eine Überdosierung kontraproduktiv sein kann.

Die Beigaben von weiteren Mineralstoffen, vor allem Kalzium und Phosphor, kann das Nährstoffgleichgewicht durcheinanderbringen. Im schlimmsten Fall wird die Knochenentwicklung Deines Welpen beeinträchtigt!

Ergänzungsfutter: Mono-Protein-Futter ist erst mit der Zugabe weiterer Kohlenhydrat- und Gemüsequellen eine vollwertige Nahrung. Dies erfordert spezielles Fachwissen.

3. Energie, Eiweiß & Co: Was sollte drin sein?

Ein ideales Welpenfutter sollte einen hohen Energiegehalt, die richtige Menge an Mineralstoffen und leicht verdauliches, hochwertiges Eiweiß enthalten.

Mythos: Einige Hundefreunde glauben immer noch, dass zu viel Eiweiß im Welpenfutter zu Skeletterkrankungen führt. Diese Behauptung wurde inzwischen durch wissenschaftliche Studien widerlegt.

4. Ein Futter, das zur Rasse passt

Kleine, mittelgroße und große Hunde haben unterschiedliche Ernährungsbedürfnisse. Ein Dackel zum Beispiel wächst in einem Jahr nur um das 25-fache seines Geburtsgewichts, eine Deutsche Dogge dagegen um das 100-fache. Daher ist es sinnvoll, ein Futter zu wählen, das speziell auf die Größe und das Wachstum der jeweiligen Rasse abgestimmt ist.

5. Futter nach Alter wählen

Futterhersteller bieten in der Regel Welpenfutter (für die ganz Kleinen) und Junghundefutter (für ältere Hunde ab ca. 1 Jahr) an. Der Energie- und Nährstoffbedarf eines 8 Wochen alten Welpen und eines 10 Monate alten Junghundes ist sehr unterschiedlich.

Bei kleinen Rassen lohnt es sich jedoch nicht, auf ein Junghundfutter umzusteigen. Die meisten Rassen sind bereits mit einem Jahr ausgewachsen. Große Hunde erst mit 18 Monaten.

Hundepfoten hinterlassen eine Spur

Fazit

Eine bedarfsgerechte Ernährung in der Wachstumsphase legt den Grundstein für einen starken und gesunden Knochenbau. Leider geschehen Fütterungsfehler bei Welpen allzu oft, größtenteils aus Unwissenheit und ohne es zu merken. In 95 % der Fälle sind Wachstumsprobleme bei Hunden auf eine falsche Ernährung zurückzuführen.

Solche Ernährungsfehler treten nicht nur bei selbst zubereiteten Mahlzeiten auf, sondern auch bei der Verwendung von Fertigfutter oder einer Mischung aus beidem. Besonders anfällig sind große Hunderassen während ihrer intensiven Wachstumsphase zwischen dem 3. und 6. Monat.

Eine individuelle Ernährungsberatung bzw. Überprüfung der Futterration lohnt sich daher fast immer und ist definitiv eine sehr gute Investition in die Gesundheit Deines Vierbeiners.

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