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Impfungen

Tollwutimpfung für Hunde: Alle Infos & Kosten hier

Von
Christina Weidemann
|
Aktualisiert am
27
.
03
.
2024
|
Lesezeit:
4
Minuten

Deutschland gilt seit langem als tollwutfrei - dennoch wird eine Tollwutimpfung in bestimmten Fällen dringend empfohlen. Denn Tollwut endet fast immer tödlich.

In diesem Beitrag erfährst Du, wann man seinen Hund gegen Tollwut impfen lassen sollte, welche Kosten auf einen zukommen und was die möglichen Nebenwirkungen sind.

Tipp: Viele Krankenversicherungen bieten auch einen umfangreichen Impfschutz. Nutze hier unseren unabhängigen Vergleichsrechner und finde den besten Tarif für Deinen Hund.

Inhaltsverzeichnis

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Gesetzliche Lage: In Deutschland besteht keine Impfpflicht gegen Tollwut. Die Ständige Impfkommission Veterinärmedizin empfiehlt jedoch unter bestimmten Umständen eine Impfung. Darüber hinaus gelten in anderen Ländern und auch in beliebten Urlaubsländern unterschiedliche Impfvorschriften.
  • Krankheitsbild: Tollwut ist eine schwere Viruserkrankung, die im schlimmsten Fall tödlich verläuft. Sie befällt vor allem Tiere, ist aber auch auf den Menschen übertragbar. Eine Heilung gibt es bis heute nicht. Nur eine Impfung schützt.
  • Impfplan: Die sogenannte Grundimmunisierung erfolgt bereits im Welpenalter wenige Wochen nach der Geburt. Je nach Impfstoff braucht ein Hund danach alle zwei bis drei Jahre eine Auffrischung.
  • Kosten: Für eine Tollwutimpfung zahlst Du jedes Mal etwa 50 Euro. Mit der richtigen Hundekrankenversicherung fallen die Kosten jedoch komplett weg. Zum Vergleichsrechner →

Wann sollte man seinen Hund gegen Tollwut impfen lassen?

Tollwut fordert jedes Jahr zehntausende Opfer. Hundehalter sollten sich der Gefahr dieser Viruserkrankung daher unbedingt bewusst sein.

In Deutschland besteht keine gesetzliche Impfpflicht gegen Tollwut. Dennoch weist die Ständige Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet) auf einige Situationen hin, in denen ein Impfschutz durchaus sinnvoll ist.

Dazu gehören:

Lesetipp: Welche Impfungen in Deutschland zu den sogenannten Basisimpfungen zählen und gesetzlich vorgeschrieben sind, erfährst Du in unserem großen Hunde-Impfratgeber →

Kurz erklärt: Wie kann sich ein Hund mit Tollwut anstecken?

Die Erreger des Virus werden über den Speichel infizierter Tiere übertragen -typischerweise durch Bisse. Hierzu zählen häufig Füchse, Waschbären oder auch wild lebende Hunde.

Hinweis: Eine Tollwutimpfung schützt nicht nur Deinen Hund, sondern auch Dich und Deine Mitmenschen. Denn Tollwut ist übertragbar.

Einige Länder verlangen bei der Einreise einen aktuellen Impfnachweis und auch viele Tierpensionen setzen eine gültige Tollwutimpfung voraus. Wer viel mit seinem Hund verreist, sollte sich daher rechtzeitig über die Impfbestimmungen vor Ort informieren.

Was passiert, wenn mein Hund nicht gegen Tollwut geimpft ist?

Wenn ein Hund nicht gegen Tollwut geimpft ist, stellt dies ein erhebliches Risiko für den Hund und möglicherweise auch für seinen Besitzer sowie für andere Menschen und Tiere in seiner Umgebung dar.

Achtung: Ist der Hund einmal infiziert, gibt es keine Heilung. Tollwut führt nach wenigen Tagen fast immer zum Tod.

Falls ein nicht geimpfter Hund einen Menschen beißt oder selbst von einem Tier gebissen wird, das möglicherweise Tollwut trägt, kann dies zu einer verpflichtenden Quarantäne des Hundes führen.

Diese Maßnahme dient dazu, den Hund genau zu beobachten und festzustellen, ob sich Anzeichen der gefürchteten Krankheit entwickeln. Sollten sich Tollwut-Symptome zeigen, muss der Hund höchstwahrscheinlich eingeschläfert werden, um eine weitere Ausbreitung der Krankheit zu verhindern.

Wie wirkt die Tollwutimpfung im Hundekörper?

Eine Impfung ist immer eine vorbeugende Maßnahme. Sie regt das Immunsystem des Hundes dazu an, einen natürlichen Schutz gegen das Tollwutvirus aufzubauen.

Im Impfstoff sind Teile des Virus enthalten, die abgeschwächt oder inaktiviert sind. Dadurch kann der Körper des Hundes frühzeitig Antikörper bilden. Diese Antikörper sorgen dafür, dass der Körper des Hundes bei einer tatsächlichen Begegnung mit dem Tollwutvirus schnell und effektiv reagiert.

Die Impfung führt dazu, dass die Krankheit deutlich milder verläuft oder gar nicht erst ausbricht. Außerdem wird eine weitere Verbreitung des Virus verhindert.

Was sind mögliche Nebenwirkungen einer Tollwutimpfung bei Hunden?

In der Regel passiert gar nichts. Doch nicht jeder Hund verträgt eine Impfung gleich gut. Die Symptome sind dann aber sehr mild bzw. verschwinden schon wieder nach nur wenigen Stunden:

Mögliche Reaktionen auf eine Impfung können sein:

  • Rötungen/ Schwellungen an der Einstichstelle
  • Abgeschlagenheit/ Müdigkeit
  • Appetitlosigkeit
  • Durchfall
  • Leichtes Fieber
  • Erbrechen

Achtung: Wenn die Symptome nicht verschwinden oder Dein Hund sehr stark leidet, solltest Du schnell wieder bei Deinem Tierarzt vorbeifahren.

In welchen Ländern braucht mein Hund eine Tollwutimpfung?

Je nachdem, wohin Eure Reise geht, gibt es Unterschiede.

EU

Wer mit seinem Hund innerhalb der EU unterwegs ist, braucht unbedingt einen EU-Heimtierausweis. Dieser bestätigt unter anderem eine gültige Tollwutimpfung und - je nach Reiseland - auch eine Bandwurmbehandlung.

Hinweis: Hunde, die innerhalb der EU reisen, müssen außerdem mit einem Mikrochip gekennzeichnet sein. Die Erstimpfung gegen Tollwut muss laut EU-Verordnung mindestens 21 Tage vor der Abreise erfolgt sein. Für Auffrischungsimpfungen gilt diese Wartezeit nicht.

Tollwutimpfung Bandwurm-Behandlung Chip-Pflicht
Finnland, Irland, Malta Ja Ja Ja
Andere EU-Staaten Ja Nein Ja

Nicht-EU-Länder

Es ist uns nicht möglich, die Vorschriften jedes einzelnen Landes hier aufzuführen. Wir empfehlen Dir daher, Dich einige Monate vor Deiner Abreise über die Bestimmungen Deines Ziellandes zu informieren.

Tipp: Die aktuellen Einreisebestimmungen für Tiere findest Du immer auf der Website der jeweiligen Botschaft.

Tollwutimpfung Bandwurm-Behandlung Chip-Pflicht
Schweiz, Liechtenstein, Andorra, San Marino, Vatikanstadt, Monaco, Gibraltar, USA Ja Nein Ja
Nordirland, Norwegen, Großbritannien Ja Ja Ja

Darüber hinaus sollten Hundebesitzer unbedingt die Wiedereinreisebestimmungen in die EU - und damit auch nach Deutschland - kennen. Je nachdem muss bei der Einreise ein Tollwut-Antikörpernachweis erbracht werden.

Wer aus einem dieser Länder zurück in die EU will, braucht einen Antikörpernachweis:

Nicht notwendig (Auszug): Australien, Großbritannien, Kanada, Neuseeland, Russland, Singapur, USA, Weißrussland

Wie oft muss mein Hund gegen Tollwut geimpft werden?

Die erste Impfung erhält ein Welpe im Alter von etwa 12 Wochen. Damit beginnt die Grundimmunisierung.

Nach dieser Erstimpfung sind zwei weitere Impfungen vorgesehen - eine im Alter von 16 Wochen und eine weitere im Alter von 15 Monaten. Da die Wirksamkeit der Tollwutimpfung mit der Zeit nachlässt, erstellt der Tierarzt einen individuellen Impfplan für Deinen Vierbeiner. Dieser sollte unbedingt eingehalten werden.

Hinweis: Die genauen Abstände und Notwendigkeiten der Impfungen können variieren.

Denn der Impfplan berücksichtigt nicht nur den Gesundheitszustand und das Alter Deines Hundes, sondern auch Deinen Lebensstil, Deine geplanten Aktivitäten und mögliche Unverträglichkeiten. Wundere Dich also nicht, wenn Du andere Impfstoffe oder auch andere Impfrhythmen hast als Deine Freunde auf der Hundewiese.

Alter des Hundes Tollwutimpfung
12 Wochen Erstimpfung
1 Jahr Abschluss der Grundimmunisierung
Alle 3 Jahre (Hersteller abhängig) Auffrischungsimpfungen

Wie lange darf die Tollwutimpfung überzogen werden?

Die Tollwutimpfung für Hunde sollte nicht überzogen werden. Ein paar Tage sind unter Umständen nicht so schlimm, wenn die Auffrischungsimpfungen ansonsten penibel eingehalten wurde. Ein paar Wochen oder Monate hingegen bringen Deinen Hund in ernsthafte Gefahr.

Schon gewusst: Viele Hunde-Krankenversicherungen übernehmen die Kosten für eine Tollwut-Auffrischungsimpfung. Nutze hier unseren praktischen Vergleichsrechner und finde mit wenigen Klicks den besten Tarif für Deinen Hund.

Kann ein Hund trotz Impfung an Tollwut erkranken?

Auch wenn es höchst unwahrscheinlich ist, dass Dein Hund nach einer Impfung an Tollwut erkrankt, kann es nicht ganz ausgeschlossen werden. Dennoch brauchst Du Dir keine Sorgen zu machen. Hier die Gründe:

Was kostet die Tollwutimpfung eines Hundes?

Nach der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) setzen sich die Kosten wie folgt zusammen:

Leistung 1-facher GOT-Satz 2-facher GOT-Satz 3-facher GOT-Satz
Allgemeiner Gesundheitsscheck 23,62 € 47,24 € 70,86 €
Verabreichen einer Injektion 11,50 € 23,00 € 34,50 €
Ausstellen einer Impfbescheinigung 6,16 € 12,32 € 18,48 €
Verwendeter Impfstoff Abhängig vom Hersteller Abhängig vom Hersteller Abhängig vom Hersteller
Verbrauchsmaterialien (z. B. Handschuhe, Spritzen) Nach Bedarf Nach Bedarf Nach Bedarf

Achtung: Neben den Kosten für Impfstoff und Verabreichung können auch Faktoren wie die Größe des Hundes, die benötigte Impfstoffmenge und besondere gesundheitliche Anforderungen die Gesamtkosten beeinflussen.

Empfehlung: In vielen Fällen deckt eine gute Hundekrankenversicherung die Kosten für die Tollwutimpfung vollständig ab. Dies gilt jedoch nicht für eine OP-Versicherung.

Noch auf der Suche nach einer passenden Hunde-Krankenversicherung? Mit unserem kostenfreien Vergleichsrechner kannst Du Dir schnell einen Überblick verschaffen und so die beste Entscheidung für Dich und Deinen Hund treffen.

Fazit

Eine Tollwutimpfung schützt nicht nur Deinen Hund vor einer fast immer tödlich endenden Krankheit, sondern auch die Öffentlichkeit. Denn Tollwut ist auf den Menschen übertragbar.

Obwohl es in Deutschland keine gesetzliche Impfpflicht gibt, empfehlen wir dennoch dringend, die Tollwutimpfung entsprechend den regionalen Empfehlungen durchführen zu lassen.

Eine gute Hundekrankenversicherung deckt die Kosten für regelmäßige Impfungen ab. Unser unabhängiger Versicherungsrechner zeigt immer die aktuellen TOP-Tarife mit Best-Preis-Garantie →

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