Nierenerkrankungen betreffen viele Hunde, werden leider jedoch häufig erst spät erkannt. Je nach Krankheitsverlauf kann Dein Hund stark beeinträchtigt werden. Der Behandlungsprozess erfordert eine angepasste Ernährung. Doch welches Hundefutter hilft am besten bei Niereninsuffizienz von Hunden?
Um Dich bei der Suche nach einem nierenschonenden Futter für Deinen Vierbeiner zu unterstützen, haben wir uns die führenden Nierendiätfuttermarken genauer angeschaut. In diesem Beitrag findest Du alle Informationen zu den Inhaltsstoffen sowie Tipps und Hintergrundwissen zu Nierenproblemen bei Hunden.
Hill's gilt als eine der bekanntesten und ältesten Diätfutter-Marken überhaupt. Kein Wunder, dass Hill's daher auch als Tierarztliebling gehandelt wird. Nachfolgend siehst Du die Vorteile von dem Futter auf einen Blick:
Das Nierenfutter von Animonda ist der Testsieger und Kundenliebling im Bereich Nassfutter. Es ist getreidefrei und laut vielen Kundenaussage gut verträglich. Das gefällt uns am Futter:
Ebenfalls beliebt bei vielen Tierarzten ist die Hundefutter-Premium-Marke Royal Canin. Hier sind die Gründe:
Zu einer chronischen Niereninsuffizienz kommt es, wenn gesundes Nierengewebe geschädigt wird. In der Folge kann es seine Funktion im Stoffwechsel nicht mehr ausüben. In der Tiermedizin wird nach angeborener und erworbener Nierenerkrankung unterschieden.
Erworbene Niereninsuffizienzen können viele Auslöser haben. Hierzu zählen beispielsweise: Autoimmunerkrankungen, Gifte, entzündliche Erkrankungen, Infektionskrankheiten (Leptospirose), Medikamente, Tumore, Nierensteine und vieles mehr.
Des Weiteren wird nach akuter und chronischer Niereninsuffizienz unterteilt. Die akute Variante kann bei rechtzeitigem Einschreiten geheilt werden. Beschädigtes Nierengewebe kann sich leider nicht mehr zurückbilden. Das Voranschreiten einer chronischen Niereninsuffizienz kann also nur verlangsamt werden.
Eine akute Niereninsuffizienz bedeutet, dass sich die Nierenfunktion plötzlich verschlechtert. Dies kann vorübergehend oder schwerwiegender Natur sein. Es kann zu einem Rückstau von giftigen Substanzen im Körper kommen, wenn die Nieren ihre Filterfunktion nicht mehr richtig ausführen. Dies kann zu Schäden an anderen Organen führen.
Symptome einer akuten Niereninsuffizienz sind:
Achtung: Wenn Dein Hund bereits an einer chronischen Krankheit oder viel Stress leidet, etwas Giftiges gefressen hat und eines oder mehrere dieser Symptome auftreten, solltest Du so schnell wie möglich eine Tierklinik aufsuchen. Bleibt eine Niereninsuffizienz unbehandelt, kann sie lebensbedrohlich werden.
Kommt Dein Hund wegen Verdacht auf eine Nierenerkrankung in die Tierklinik, wird zunächst eine körperliche Untersuchung durchgeführt. Danach wird eine Blut- und Harnanalyse erstellt, um den Zustand der Nieren zu überprüfen. Möglicherweise werden auch Röntgen- oder Ultraschallbilder gemacht, um die Ursache des Nierenschadens zu finden.
Anschließend kann der Hund gezielt behandelt werden. Bei einer bakteriellen Infektion wird in der Regel ein nierenschonendes Antibiotikum verabreicht. Bei Harnsteinen helfen meist nur operative Eingriffe. Parallel dazu wird die Ausscheidung der Gifte beschleunigt und die Konzentration vom Gift im Körper verdünnt.
Die gute Nachricht: Eine frühzeitig erkannte akute Niereninsuffizienz kann mit der richtigen Behandlung und passenden Ernährung häufig vollständig geheilt werden. Und auch wenn eine chronische Niereninsuffizienz nicht heilbar ist, kann Dein Hund durch eine individuelle Therapie und Nierendiät ein langes und glückliches Leben führen.
Um eine chronische Niereninsuffizienz effektiv behandeln zu können, spielt die Ernährungsumstellung eine entscheidende Rolle. Ziel der Nierendiät ist es, das Voranschreiten des Krankheitsbilds zu verlangsamen. Da Nierendiätfutter ein Alleinfuttermittel ist, müssen die folgenden Punkte abgedeckt werden:
Unsere Empfehlung: Da Nierenerkrankungen ein häufiges Erscheinungsbild im Seniorenalter des Hunds darstellen, empfiehlt sich eine jährliche Vorsorgeuntersuchung. Je früher eine Niereninsuffizienz bei Deinem Hund diagnostiziert wird, desto weniger leidet Dein Hund. Doch auch jüngere Hunde können betroffen sein.
Schauen wir uns nun die einzelnen Futterkomponenten genauer an:
Es gibt unterschiedliche Meinungen über die Proteinzufuhr bei Hunden mit Niereninsuffizienz. Die überwiegende Mehrheit der Experten empfiehlt eine moderate Proteinaufnahme, da eine geringere Menge an Protein die Nieren und den Körper weniger belastet. Zudem sollte das Futter hoch verdauliche Proteine und wenig Phosphor enthalten.
Man geht allgemein davon aus, dass eine Verbindung zwischen dem Stadium der Niereninsuffizienz, dem Grad des Gehalts an harnpflichtigen Substanzen im Blut (Azotämie) und den Auswirkungen des Proteingehalts besteht. Wenn bereits eine Azotämie im Blut nachgewiesen werden konnte, bestätigt eine Studie, dass ein geringerer Proteingehalt die bessere Wahl ist.
Nichtsdestotrotz herrscht Einigkeit darüber, dass ein extrem niedriger Proteingehalt unbedingt vermieden werden sollte. Dies kann zu einem Proteinmangel und folglich einem Abbau von Muskeln und Gewebe führen.
Bei einer Niereninsuffizienz kann es sinnvoll sein, dem Hund B-Vitamine zuzufüttern, um das vermehrte Ausscheiden wasserlöslicher Vitamine auszugleichen. Hierbei sollte die Menge etwa 2- bis 3-mal höher sein als der Bedarf des Hunds.
Vitamin C wird vom Körper des Hundes selbst produziert, kann jedoch auch zugefüttert werden, um seine antioxidativen Eigenschaften zu nutzen. Wenn ein Hund an einer schweren Niereninsuffizienz leidet, kann seine Fähigkeit, Vitamin D in eine aktive Form umzuwandeln, beeinträchtigt sein. In diesem Fall ist es sinnvoll, Calcitriol zu verabreichen.
Wichtig bei der Behandlung von Nierenproblemen ist es, den Phosphorgehalt im Futter zu reduzieren. Die empfohlene Tagesmenge an Phosphor sollte 45 mg/kg Körpergewicht nicht überschreiten. Phosphor ist wichtig für den Aufbau von Knochen, Zähnen, Zellmembran und anderen Körperfunktionen.
Normalerweise wird überschüssiges Phosphat über die Niere ausgeschieden. Bei Nierenproblemen allerdings kann es zu einem Phosphatüberschuss kommen, was zu einer Schädigung der Nieren und der Knochen führen kann. Deshalb sollte das Futter phosphorarm sein.
Gegebenenfalls kann auch ein Phosphatbinder notwendig sein. Phosphatbinder sind Stoffe, die dabei helfen, den im Körper nicht benötigten Phosphor auszuscheiden. Sie binden das Phosphor, das mit der Nahrung aufgenommen wird, im Speichel, in der Gallensäure und im Darminhalt und verhindern so, dass es über die Niere ausgeschieden wird. Stattdessen wird das gebundene Phosphat über den Kot abgegeben.
Es gibt zwei Arten von Phosphatbindern: Calciumhaltige Phosphatbinder und Lanthan Carbonat. Es ist wichtig, dass alle Phosphatbinder gut mit dem Futter vermischt werden, um eine optimale Wirkung zu erzielen.
Langkettige Omega-3-Fettsäuren wie EPA und DHA sind eine sinnvolle Ergänzung für Hunde mit Nierenproblemen. Sie können Entzündungen reduzieren, den Blutdruck senken und somit die Nieren schützen. Omega-3-Fettsäuren kommen in Lachsölen, anderen Fischölen, Grünlippmuscheln, Algen und Meeresfrüchten vor.
Um Abfallstoffe im Darm zu reduzieren, kann man fermentierbare Kohlenhydrate wie Laktulose, Laktose oder Pektin zufüttern. Diese beschleunigen den Darm, dienen als Nahrung für gute Bakterien und reduzieren den Gehalt an schlechten Bakterien. Außerdem wird Ammoniak in Ammonium umgewandelt, das einfacher ausgeschieden werden kann.
Man sollte langsam mit 1 g/kg Körpergewicht (Pektin) oder 2 g/kg Körpergewicht (Laktulose) anfangen, um Durchfall zu vermeiden.
Antioxidantien wie Vitamin E, Vitamin C oder Taurin können freie Radikale im Körper abfangen und neutralisieren. Analog zur Humanmedizin besteht bei einer Niereninsuffizienz von Hunden ein erhöhtes Risiko für oxidativen Stress und freie Radikale, die Zellschäden verursachen können.
Vitamin E ist z.B. in Weizenkeimöl zu finden, während Hagebutten einen hohen Vitamin-C-Gehalt haben. Auch Äpfel, Sellerie, Beerenobst, Goldrute und Birkenblätter können helfen, da sie bestimmte Pflanzenstoffe mit antioxidantischen Eigenschaften enthalten.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass es bei einer Niereninsuffizienz auf Schnelligkeit und die richtige Futterdiät ankommt. Eine frühzeitig erkannte akute Niereninsuffizienz kann bei Hunden mit der richtigen Behandlung und einem optimalen Nierendiätfutter oft vollständig geheilt werden.
Auch bei einer chronischen Niereninsuffizienz trägt eine individuelle Heiltherapie und eine auf die Bedürfnisse des Hundes abgestimmte Nierendiät dazu bei, dass der Hund ein langes und gesundes Leben führen kann. Nimm Dir also Zeit, in Ruhe das richtige nierenschonende Diätfutter für Deinen Hund zu finden und stimme Dich unbedingt mit Deinem Tierarzt dazu ab.