Hunde, die sich viel in der wilden Natur aufhalten, laufen immer Gefahr, von Zwecken oder Flöhen befallen zu werden. Die Bekämpfung der kleinen Plagegeister ist nicht nur mühsam, sondern im Fall von Zecken auch lebenswichtig. Denn gerade Zecken können schwerwiegende Krankheiten übertragen.
Damit es gar nicht erst zu so einer Situation kommt, sollte rechtzeitig mit vorbeugenden Maßnahmen begonnen werden. Zecken- und Flohhalsbänder können hier Abhilfe schaffen. Wir klären Dich über die Vor- und Nachteile auf und stellen Dir unsere Favoriten im Testbericht vor.
Wenn ein Hund von einer Zecke gebissen wird, saugen sich diese zunächst in Ruhe voll und fallen anschließend wieder ab. Meistens bleibt für den Hund nur ein leichter Juckreiz zurück. Dennoch kann es passieren, dass sich die Bissstelle entzündet. Vor allem, wenn Hundehalter versuchen, die Zecke zu entfernen und dabei deren Kopf stecken bleibt.
Lese-Tipp: Damit das nicht passiert, findest Du hier die besten Zeckenzangen im Test.
Im Speichel der Zecke stecken häufig für Mensch und Tier gefährliche Parasiten, die Krankheiten wie Borreliose, Babesiose oder sogar Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen. Daher ist es wichtig, unsere Hunde während der Zeckensaison zu schützen, zum Beispiel mit einem speziellen Zeckenhalsband oder Zeckenspray. Selbst Anti-Zecken-Snacks sind mittlerweile im Tierhandel erhältlich.
Den meisten Hundebesitzern ist die Gefahr eines Zeckenbisses in der Regel bewusst. Flöhe hingegen werden oft unterschätzt. Dabei sorgen Flohbisse nicht nur für starken Juckreiz und Hautreizungen, sondern übertragen auch gefährliche Krankheitserreger.
Wenn sich der Hund infolge des Kratzens verletzt, dringen Bakterien in die Wunden ein, was Entzündungen oder Infektionen hervorruft. Des Weiteren kann Dein Hund unter anderem durch den Gurkenkernbandwurm oder die Bartonellose infiziert werden.
Ein weiteres Problem bei Flohbefall ist die Möglichkeit einer Flohallergie, auch Flohallergiedermatitis genannt. Manche Hunde reagieren extrem empfindlich auf den Speichel der Flöhe und entwickeln eine allergische Reaktion, die zu noch stärkerem Juckreiz, Hautrötungen, Haarausfall und Entzündungen führt.
Das Angebot von Zeckenhalsbändern ist groß. Manche versprechen mehr als sie halten können. Da die Gefahr eines entzündeten Floh- oder Zeckenbisses lebensbedrohlich sein kann, darf man das Thema auf keinen Fall auf die leichte Schulter nehmen.
Die nachfolgenden Punkte helfen Dir bei der Entscheidung, welches Floh- und Zeckenhalsband am besten zu den Bedürfnissen Deines Hundes passt:
Wir empfehlen Produkte von renommierten Herstellern, die sich einem wissenschaftlichen Ansatz verpflichtet habe. Strenge Qualitätskontrollen garantieren die Wirksamkeit und verhindern die Übertragung lebensgefährlicher Krankheitserreger auf Deinen Hund.
Hinweis: Bei Unsicherheiten solltest Du immer zuerst mit einem Tierarzt Rücksprache halten. Empfehlungen sind ohne Frage wertvoll, sollten aber nur als Anregung dienen.
Um sicherzustellen, dass das Zeckenhalsband Deinem Hund nicht über die Ohren rutscht, darf es nicht zu groß sein. Auf der anderen Seite darf es auch nicht drücken. Zwei Fingerbreit zwischen dem Hals und dem Halsband sind ein gutes Maß. Alternativ kannst Du den Halsumfang messen und 5 cm addieren.
Es gibt viele verschiedene Zeckenhalsbänder mit unterschiedlichen Wirkstoffen. Du findest diese Informationen bei seriösen Herstellern auf der Verpackung oder in der Packungsbeilage.
Gängige Wirkstoffe in Zeckenhalsbändern sind zum Beispiel: Deltamethrin, Permethrin, Flumethrin, Imidacloprid, Fipronil, Carbamat und Organophosphate. Informiere Dich vor dem Kauf genau über den enthaltenen Wirkstoff und mögliche Nebenwirkungen.
Abhängig von den enthaltenen Wirkstoffen im Halsband sollte der Hund ein bestimmtes Mindestalter erreicht haben. Bernsteinhalsbänder und Keramikhalsbänder können bereits von kleinen Welpen getragen werden. Halsbänder mit ätherischen Ölen hingegen können die empfindliche Welpenhaut reizen und sollten erst ab einem Alter von 12 Wochen verwendet werden.
Wenn Du ein Halsband mit nachgewiesenem Schutz durch Insektizide wählen möchtest, solltest Du die Herstellerangaben prüfen. Auf der Verpackung findest Du Informationen darüber, ab welchem Alter das Zeckenhalsband verwendet werden kann.
Bevor Du ein Zeckenhalsband kaufst, solltest Du klarstellen, ob Dein Hund unter möglichen Allergien leidet. Diese können nämlich beeinflussen, ob er das Halsband gut verträgt. Einige Hunde benötigen spezielle hypoallergene Produkte.
Achte auf die angegebene Schutzdauer des Halsbands. Die meisten Zeckenhalsbänder bieten einen Schutz von mehreren Monaten.
Vergiss nicht, die Halsbänder rechtzeitig auszutauschen. Nur wenn Dein Hund das Halsband durchgehend trägt, kann es seine volle Wirkung entfalten.
Aufgrund der hohen Gefahr insbesondere durch Zeckenbisse können wir es gar nicht oft genug betonen: Besprich Dich hinsichtlich eines passenden Zeckenschutzes rechtzeitig mit dem Tierarzt Deines Vertrauens. Zudem kann der Tierarzt Dich über mögliche Nebenwirkungen oder Unverträglichkeiten aufklären.
Zeckenhalsbänder geben ihren Wirkstoff kontinuierlich an die Fettschicht des Tieres ab. Wie die Tierärztin Frau Dr. Ursula von Einem erklärt, verhindern solche Halsbänder in der Regel nicht, dass Hunde von Zecken oder Flöhen gebissen werden. Sie sorgen vielmehr dafür, dass die Parasiten absterben, sobald diese in die Haut eindringen wollen. Somit kommt es nicht zur Übertragung gefährlicher Krankheiten.
Die Tierärztin hält Zeckenhalsbänder für sinnvoll. Jedoch sollte man immer erst mit dem eigenen Tierarzt besprechen, um den richtigen Wirkstoff und die passende Größe für den Hund zu finden. Denn sonst kann es Nebenwirkungen kommen, die im nächsten Abschnitt genauer erklärt werden.
Abhängig vom Hersteller kommen verschiedene Insektizide zum Einsatz, wie Imidacloprid, Deltamethrin oder Permethrin. Frau Dr. von Einem warnt vor der Verwendung der letzten beiden Wirkstoffe in Haushalten, in denen auch Katzen leben. Katzen können den Wirkstoff nicht abbauen. Selbst kleine Mengen führen zu starken Vergiftungserscheinungen.
Bei Hunden hängt die Verträglichkeit von der Dosierung ab. Die Tierärztin weist ferner darauf hin, dass die eingesetzten Wirkstoffe in wenigen Fällen nervenschädlich sind.
Hundebesitzer sollten ihre Tiere immer beobachten, um mögliche Nebenwirkungen wie Müdigkeit, Koordinationsschwierigkeiten, Bewegungsstörungen, Speichelfluss, Appetitlosigkeit oder Erbrechen frühzeitig zu erkennen. Tritt eines dieser Symptome auf, sollte umgehend ein Tierarzt aufgesucht werden.
Ein Floh- und Zeckenhalsband kann für Deinen Hund sowohl Vor- als auch Nachteile haben. Daher ist es wichtig, sich im Vorfeld gründlich zu informieren. Im Folgenden findest Du eine übersichtliche Auflistung:
Es gibt keine pauschale Antwort, da Zeckenhalsbänder je nach Hersteller unterschiedlich lange wirken. Wichtig ist, dass das Halsband durchgehend getragen wird, um seine volle Wirkung zu entfalten. Es reicht nicht aus, dem Hund das Halsband nur während der Spaziergänge anzulegen und danach wieder abzunehmen.
Zusätzlich hat sich die Zeckensaison aufgrund der milderen Temperaturen verlängert, sodass sogar im Winter Zecken aktiv sein können. Daher empfiehlt die Tierärztin, ganzjährig eine Zeckenprophylaxe in Betracht zu ziehen. Sie rät jedoch, das Halsband vor jedem Badegang abzunehmen, da die enthaltenen Substanzen toxisch für Wasserorganismen sind. Für Hunde, die gerne im See baden, ist ein Zeckenhalsband möglicherweise nicht die beste Lösung.
Neben chemischen Inhaltsstoffen können Zeckenhalsbänder auch pflanzliche Wirkstoffe wie ätherische Öle enthalten, die dazu dienen, Zecken, Flöhe, Milben und Stechmücken fernzuhalten.
Eine weitere Möglichkeit zum Schutz vor Parasiten sind Halsbänder aus Bernstein: Durch das Reiben der Steine am Fell soll eine elektrostatische Aufladung entstehen, die Zecken abwehrt. Es existieren hierzu jedoch keine wissenschaftlichen Studien, die diese Wirkungsweise bestätigen. Auch Frau Dr. Ursula von Einem steht dieser Methode als Schulmedizinerin skeptisch gegenüber.
Ebenfalls beliebt sind sogenannte EM-Halsbänder, die aus Keramik gefertigt sind und spezielle Milchsäurebakterien beinhalten. Auch hier konnte die Effektivität bisher nicht durch Studien belegt werden. Trotzdem schwören zahlreiche Hundehalter auf diese alternative Variante.
Weiterlesen: Anstelle von Halsbändern gibt es auch sehr effektive Sprays. Hier geht es zu unserem umfangreichen Testbericht der besten Zeckensprays →
Es ist wichtig, unsere Hunde während der Zeckensaison und ganzjährig vor Flohbissen schützen, um möglichen Krankheiten vorzubeugen. Zeckenhalsbänder sind eine beliebte und einfache Methode, sich die kleinen Plagegeister vom Hals zu halten.
Natürliche Alternativen ohne Chemie wie Bernsteinketten oder EM-Halsbänder sind ebenfalls beliebt, allerdings fehlt es noch an wissenschaftlichen Belegen für deren Wirksamkeit. Letztendlich liegt es in der Verantwortung des Hundebesitzers, auf das Wohl seines Vierbeiners zu achten und die beste Lösung für sein Tier zu finden.