Immer mehr Tierärzte wenden sich an die großen Medien, um vor der zunehmenden Gefahr der Hundemalaria (Babesiose) in Deutschland zu warnen. Diese durch Zecken übertragene Krankheit ist unbehandelt lebensbedrohlich.
In diesem Beitrag erfährst Du, woran Du eine Babesiose erkennst, wie die Behandlung abläuft und wie Du Deinen Hund proaktiv schützen kannst.
Tipp: Bei Verdacht auf Schmerzen, sollte sich das am besten sofort ein Tierarzt anschauen. Mit einer guten Hunde-Krankenversicherung werden die Behandlungskosten übernommen. Nutze hier unseren unabhängigen Vergleichsrechner und finde den besten Tarif für Deinen Hund.
Babesiose wird durch zwei Zecken der Zeckengattung Protozoengattung Babesia hervorgerufen. Übertragen werden Babesien von der Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus) und der braunen Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus).
Diese findet man vorwiegend in warmen Klimazonen, leider aber auch zunehmend in Deutschland und Österreich. Die Zecke ist ein Zwischenwirt. Das heißt, dass die Babesien bei einem Zeckenstich über den Speichel der Zecke in das Blut des Wirtes (Hund) eindringen.
Von dort gelangen die Parasiten in die roten Blutkörperchen des Hundes, wo sie sich vermehren. Diese Vermehrung führt schließlich zur Zerstörung der roten Blutkörperchen
Schon gewusst: Neben der Babesiose können Zecken auch andere Krankheiten übertragen. Dazu gehören Ehrlichiose, Borreliose, Hepatozoonose oder FSME.
Es dauert nur kurze Zeit, bis sich die Parasiten so weit ausgebreitet haben, dass Dein Hund ernsthaft gefährdet ist. Charakteristische Symptome einer Hundemalaria zeigen sich innerhalb von zwei Wochen nach dem Zeckenbiss.
Diese umfassen zunächst:
Etwas später dann in der Regel auch:
Anmerkung: Der Urin verfärbt sich typischerweise dunkelrot bis kaffeebraun.
In schweren Fällen kommt es zu:
Achtung: Hunde mit geschwächtem Immunsystem oder Vorerkrankungen sind besonders gefährdet.
Bisher sind keine Fälle bekannt, in denen Hundemalaria von einem Tier auf den Menschen übertragen wurde. Das heißt aber nicht, dass Menschen nicht an Babesiose erkranken können! Die Zecke kann die Parasiten auch problemlos an Menschen weitergeben.
Eine Ansteckung von Hunden ist prinzipiell möglich, aber eher unwahrscheinlich. Da die Parasiten in den Blutkörperchen leben, müssen die beiden Hunde direkten Blutkontakt haben.
Dazu müsste zum Beispiel der infizierte Hund den anderen Hund heftig beißen - während dieser eine offene Wunde im Maul hat. Oder es findet eine Bluttransfusion statt, ohne dass die Hundemalaria zu diesem Zeitpunkt bekannt ist.
Wenn Du bei Deinem Hund die oben genannten Symptome erkennst, solltest Du so schnell wie möglich eine Tierklinik aufsuchen.
Bei Verdacht auf Hundemalaria wird der Tierarzt zunächst eine umfangreiche Blutuntersuchung durchführen. Hierbei wird die Anzahl der roten Blutkörperchen sowie Blutplättchen überprüft.
Ein genaueres Ergebnis liefert allerdings nur Erregernachweis durch einen sogenannten Blutausstrich. Dafür wird ein Blutstropfen unter dem Mikroskop betrachtet und nach Babesien Ausschau gehalten.
Wenn auch hier nichts entdeckt wird, der Verdacht jedoch weiterhin besteht, muss Blut zur Diagnosesicherung in ein externes Labor geschickt werden. Durch das Aufspüren von Fragmenten und Erbgut der Parasiten kann so ein eindeutiges Ergebnis erzielt werden.
Sobald Dein Tierarzt Deinen Hund wieder so weit stabilisieren konnte, wird mit der Behandlung begonnen. Dafür gibt es auf dem Markt ein nur für Tiere zugelassenes Medikament mit dem Wirkstoff Imidocarp.
Das Medikament wird Deinem Hund nun zweimal im Abstand von zwei Wochen unter die Haut gespritzt. Es sorgt dafür, dass die Babesien absterben.
Wurde die Babesiose erst im späteren Stadium erkannt, kann auch eine Bluttransfusion erforderlich sein. Dafür haben Tierkliniken eigene Blutspendekarteien.
Solange die Krankheit frühzeitig erkannt und richtig therapiert wurde, können die Patienten oft schon nach wenigen Tagen wieder entlassen werden.
Je nach Schwere und Stadium der Erkrankung können die Kosten für die Behandlung der Babesiose stark variieren.
Beginnen wir mit den möglichen Kosten bei Verdacht auf Hundemalaria (inkl. Blutuntersuchung) nach der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT):
Hinweis: Hierbei handelt es sich um Netto-Preise. Je nach Tierklinik und Aufwand können die Kosten variieren.
Wenn Dein Hund wirklich an Hundemalaria erkrankt ist, kannst Du mit Kosten zwischen 1.500 und 2.000 Euro rechnen. Denn in diesem Fall musst Du auch den Aufenthalt, weitere Untersuchungen, das Medikament, benötigtes Material und vieles mehr bezahlen.
Unsere Empfehlung: Mit einer Hundekrankenversicherung sparst Du Dir nicht nur die hohen Behandlungskosten, sondern kannst Deinem Vierbeiner auch die bestmögliche Behandlung zukommen lassen. Denn dann gilt er als Privatpatient und hat freie Klinikwahl.
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Damit es erst gar nicht so weit kommt, ist ein guter Zeckenschutz wichtig. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten.
Tierärzte raten häufig zu medizinischen Präparaten mit zeckenabtötender Wirkung. Diese kannst Du in Form von Spot-on-Präparaten oder Halsbändern äußerlich anwenden. Alternativ gibt es auch Anti-Zecken-Tabletten.
Der Grund dafür ist, dass viele Hundebesitzer einfach nicht sorgfältig genug absuchen. Und das kann man ihnen auch nicht verübeln. Denn mittlerweile sind Zecken je nach Gebiet ganzjährig aktiv. Man müsste also nach jedem einzelnen Aufenthalt im Freien intensiv absuchen.
Reine Duftstoffe schrecken Zecken nicht hundertprozentig ab. Deshalb sind auch hier eine gründliche Kontrolle sowie eine gute Zeckenzange wichtig.
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Ja, es ist möglich, Hunde gegen Hundemalaria zu impfen. Die Impfung bietet jedoch nur einen begrenzten Schutz, da es verschiedene Arten von Babesien-Parasiten gibt, die Hunde befallen können.
Die Impfung schützt in der Regel nur gegen die in Europa am häufigsten vorkommenden Babesienarten. Sie kann die Schwere der Erkrankung mildern, eine Infektion aber nicht vollständig verhindern.
Daher ist es wichtig, Hunde zusätzlich durch andere Maßnahmen vor Zeckenbissen zu schützen, wie z. B:
Lesetipp: Eine Zeckenimpfung ist freiwillig. Welche Impfungen wann anfallen und von Tierärzten dringend empfohlen werden, steht in unserem großen Impfratgeber →
Hundemalaria breitet sich vor allem in Süd- und Mitteldeutschland immer weiter aus. Ist der Hund erst einmal erkrankt, verläuft die Krankheit schnell und heftig. Wird nicht rechtzeitig eingegriffen, endet die Babesiose tödlich.
Eine Impfung allein reicht nicht aus, um Hunde sicher vor der gefährlichen Hundemalaria zu schützen. Der beste Schutz ist eine Kombination aus Impfung, Zeckenvorsorge und regelmäßiger Kontrolle durch den Tierarzt.
Empfehlung: Eine gute Hundekrankenversicherung übernimmt sowohl die Kosten für Impfungen als auch für Untersuchungen und teure Behandlungen im Ernstfall. Nutze hier unseren praktischen Vergleichsrechner →