Dürfen Hunde Walnüsse essen? Alle Gefahren im Überblick

Wir alle lieben Walnüsse. Ob im Kuchen, Müsli oder pur - diese leckeren und gesunden Nüsse gehören in viele unserer Lieblingsgerichte. Aber was ist mit unseren Vierbeinern? Können Hunde Walnüsse fressen? Und sind sie für sie genauso gesund wie für uns Menschen?

Theoretisch sind Walnüsse für Hunde unbedenklich, aber sie sind nicht unbedingt die beste Wahl und könnten sogar lebensgefährlich werden. Warum? Das erfährst Du in diesem Artikel.

Die Risiken von Walnüssen für Hunde

Walnüsse sind an sich nicht giftig für Hunde, stellen aber dennoch ein hohes Gefahrenpotential dar!

‍Dafür gibt es mehrere Gründe. Zum einen sind Walnüsse relativ groß, wodurch Hunde daran ersticken können. Das gilt vor allem für kleine Hunderassen. Außerdem können sie zu Verdauungsstörungen führen und durch ihren hohen Fettgehalt Übergewicht begünstigen. Übergewicht kann im schlimmsten Fall eine lebensbedrohliche Bauchspeicheldrüsenentzündung auslösen.

Noch gefährlicher ist eine mögliche Vergiftung durch Mykotoxine. Hierzu im nächsten Abschnitt mehr.

Achtung: Walnussbäume gibt es auch bei uns in Deutschland und sie haben im Herbst Saison. Wenn Du oder Deine Bekannten Walnüsse im Garten haben, ist Vorsicht geboten. Lass Deinen Hund dann am besten nicht unbeaufsichtigt draußen spielen.

Unsichtbare Gefahr: Schimmelpilze auf Walnüssen

Wie andere Nüsse können auch Walnüsse von bestimmten Schimmelpilzen befallen werden, die Mykotoxine bilden. Neben Walnüssen sind ebenfalls Pistazien besonders anfällig für Schimmel.

Dieser Befall ist mit bloßem Auge nicht erkennbar und kann bei Hunden zu schweren Vergiftungen führen. Vor allem die Schimmelpilze Aspergillus flavus und Penicillium besiedeln gerne Walnüsse und produzieren giftige Mykotoxine wie Roquefortin C und Penitrem A.

Schimmel entsteht schnell, wenn die Nüsse bei der Ernte oder Lagerung hohen Temperaturen und Feuchtigkeit ausgesetzt sind. Je nachdem kann er im Kern oder auf der Schale wachsen. Daher sollten Hunde auf keinen Fall Walnussschalen fressen!

Tipp: Achte darauf, nur qualitativ hochwertige Nüsse zu kaufen und sie dunkel, trocken und kühl zu lagern. So kannst Du das Risiko von Fäulnis und Schimmelbildung verringern.

Diese Krankheiten können Walnüsse bei Hunden auslösen

Mykotoxin-Vergiftung

Wenn Dein Hund eine mit Mykotoxinen verunreinigte Walnuss frisst, kann er Symptome wie Erbrechen, Durchfall, Zittern, Krämpfe, Bewegungsstörungen und Unruhe zeigen.

Entzündung der Bauchspeicheldrüse

Fettreiche Nahrung kann bei Deinem Hund Probleme mit der Bauchspeicheldrüse verursachen. Dies ist eine ernsthafte Erkrankung, welche zu Bauchschmerzen, Schwäche, Dehydrierung und Durchfall führt.

Hinweis: Bei Anzeichen einer Vergiftung oder einer Bauchspeicheldrüsenentzündung sollte sofort ein Tierarzt aufgesucht werden.

Weiterlesen: Alle Infos zu einer Pankreatitis sowie Behandlungsmöglichkeiten →

Was tun, wenn der Hund Nüsse gefressen hat?

Es ist passiert. Obwohl Du immer so gut aufgepasst hast, ist es Deinem Hund doch gelungen, eine Nuss zu stibitzen. Folgendes gilt es nun zu tun:

1. Bewahre Ruhe: Ein kleines Stück Walnuss wird nicht direkt dazu führen, dass Dein Hund tot umfällt. Allerdings sind die Gefahren, die von Walnüssen ausgehen können, nicht zu unterschätzen.
2. Beobachte Deinen Hund: Achte auf Symptome, die auf eine allergische Reaktion oder Vergiftung hindeuten. Dazu gehören Erbrechen, Durchfall, Zittern, Krampfanfälle, Steifheit der Gliedmaßen, Unruhe, Desorientierung oder vermehrtes Hecheln.
3. Rufe den Tierarzt an: Wenn Dein Hund eine große Menge Walnüsse gefressen hat oder die genannten Symptome zeigt, solltest Du sofort Deinen Tierarzt kontaktieren. Eine Mykotoxin-Vergiftung oder eine Bauchspeicheldrüsenentzündung müssen umgehend behandelt werden.
4. Futterpause: Füttere Deinen Hund nicht sofort nach dem Verzehr der Walnüsse mit etwas anderem. Der Magen und das Verdauungssystem benötigen etwas Zeit, sich von dem Walnuss-Schock zu erholen.
5. Wasseraufnahme: Erbrechen und Durchfall ziehen einen hohen Wasserverlust nach sich. Stelle also sicher, dass Dein Hund genug Wasser trinkt.‍
6. Prävention: Versuche in der Zukunft zu vermeiden, dass Dein Hund Walnüsse frisst. Am besten lagerst Du sie an einem Ort, zu dem Dein Hund keinen Zugang hat. Wenn Du einen Walnussbaum im Garten hast, räume regelmäßig heruntergefallene Nüsse weg.

Walnussöl für Hunde?

Walnussöl kann in kleinen Mengen für Hunde gesund sein. Es enthält wesentliche gesundheitsförderliche Nährstoffe wie Omega-3-Fettsäuren, Vitamin E und Antioxidantien.

Besonders für Hundebesitzer, die ihre Hunde barfen, ist Walnussöl eine gute Wahl. Hier ist es wichtig, zu unterschiedlichen Ölen wie Fischöl, Hanföl, Nussöl oder Leinsamenöl greifen.

Achtung: Walnussöl ist sehr fetthaltig und sollte daher nur sparsam verwendet werden.

Welche Nüsse dürfen Hunde nicht fressen?

Nüsse haben viele gesunde Eigenschaften und werden indirekt auch vom Wolf gefressen. Dieser verspeist nämlich den Mageninhalt seiner Beute zusammen mit dem Kadaver.

Bei Nüssen ist jedoch Vorsicht geboten. Während einige Sorten wie Hasel- oder Erdnüsse unbedenklich sind, sollte man von anderen wie Macadamia- oder Muskatnüssen die Finger lassen. Dann gibt es noch Sonderfälle wie Mandeln, die je nach Sorte giftig oder harmlos sein können.

Hier geht es zum kompletten Ratgeber über alle Nusssorten für Hunde →

Fazit

Von Walnüssen für Hunde ist dringend abzuraten. Auch wenn sie selbst unbedenklich sind, sind viele Walnüsse von einem unsichtbaren Schimmelpilz befallen. Dieser kann für Hunde unter Umständen lebensbedrohlich sein. Zudem gibt es genug Alternativen für die gesunden Inhaltsstoffe von Walnüssen.

Wenn Dein Hund aus Versehen eine Walnuss gefressen hat, musst Du ihn nicht sofort zum Tierarzt bringen. Beobachte ihn aber unbedingt einige Stunden lang auf mögliche Vergiftungssymptome. Bei größeren Mengen Walnüssen solltest Du sofort eine Tierklinik aufsuchen.